Wir sind in Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens, passend zum Wooden Boat Festival. Hier treffen sich seit fast zwanzig Jahren die Besitzer von Holzbooten verschiedener Alters- und Größenklassen. Bei herrlichem Sonnenschein bewundern wir die gut erhaltenen oder auch neuen Boote.
Interessant auch die in einer Halle ausgestellten Surfbretter, bei denen man schon gewisse Entwicklungsstufen erkennen kann.
Natürlich schlendern wir auch über den bekannten Salamanca Markt, auf dem es allerlei zu sehen und probieren gibt.
Dann geht es auf den ca 1300m hohen Mount Wellington, den „Hausberg“ von Hobart. Man kann mit dem Auto bis auf den Gipfel fahren und hat von dort einen grandiosen Fernblick auf die Umgebung und die Stadt.
Südöstlich der Hauptstadt Hobart liegt die Halbinsel Tasman Peninsula. Um die im Süden der Halbinsel liegende Stadt Port Arthur zu erreichen, fahren wir durch von den Waldbränden zerstörte Landschaft. (siehe vorherigen Artikel)
Port Arthur war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Strafkolonie, in die Gefangene mit den höchsten Strafen aus Großbritannien geschickt wurden. Hier wurden auch erstmals psychische statt physischer Strafen eingeführt. Viele der Gebäude sind noch gut erhalten, so dass man die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Häftlinge gut nachvollziehen kann. Nachdem das Gefängnis geschlossen wurde und damit auch seine wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt verlor, erkannten die Bewohner von Port Arthur früh den touristischen Wert der Anlage. So ist heute der gesamte Komplex ein sehenswertes Zeugnis der Geschichte und eine gute Einnahmequelle.
Wir haben eine Schraube locker!
Bei einer Routinekontrolle des Autos bemerke ich ein paar lose Aufbaubefestigungsschrauben. Da kommt uns die schicke Apollo Niederlassung in Hobart gerade recht. In der schönen, neuen Werkstatt darf ich mit Hilfe eines Mitarbeiters und dessen Werkzeug die Schrauben nachziehen.
Der südlichste Punkt Tasmaniens/Australiens ist nicht mehr weit. Das nächste Festland nach dieser Meerenge ist die Antarktis.
Wegen der Nähe zum Südpol ist auch das Wasser hier zum Schwimmen zu kalt. So nutzen wir die Gelegenheit eines Bades in dem ca 29° warmen Wasser der Thermalquellen bei Hastings.
An einem Parkplatz unterwegs entdecken wir folgendes Schild.
Also, Rucksack packen, Proviant rein, Schlafsack und Zelt zusammen rödeln…
oder doch besser die kurze Tour, auch ganz witzig.
Am Abend finden wir am Lake Burbury mal wieder einen netten Stellplatz.
Auf dem Weg an die Westküste dann noch ein Stopp an einem spektakulärem Lookout mit Blick auf eine alte Kupfermine.
Gartenzwerge gibt es nicht nur in Deutschland….
allerdings stehen hier alle in einem Garten.
In Strahan erreichen wir nach kurviger Bergfahrt die Westküste.
Der Ort liegt am breiten Mündungstrichter des Gordon River, dem Macquarie Harbour, mit dem einzigen Hafen an Tasmaniens Westküste.
Wir buchen eine Schiffstour, die uns zum engen und bei Seefahrern berüchtigten Durchgang zum Meer, dem „Hells Gate“ führt.
Beim Stopp auf der kleinen Insel Sarah Island, die vor Port Arthur Strafkolonie für besonders schwere Fälle war,
beschreibt uns die engagierte Rangerin die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Häftlinge. Besonders anschaulich und nicht wasserscheu zeigt sie uns die immer noch vorhandenen Bohlen, auf denen die hier gebauten Schiffe zu Wasser gelassen wurden.
Während eines leckeren Lunches an Bord des Schiffes mit tasmanischem Lachs, Schinken und vielerlei Beilagen, fahren wir über den Gordon River bis weit in den Regenwald hinein.
Hier stoppen wir für einen kleinen Rundgang, bei dem wir unter anderem die weltweit einzigartigen, bis zu 2000 Jahre alten Huon Kiefern bestaunen können.
Ein toller Ausflug geht zu Ende, mit einem Schiff, das vor einem Jahr mit 145 Wasserskifahrern im Schlepp einen Weltrekord aufgestellt hat.
Unser nächstes Ziel, den Cradle Mountain, lassen wir wegen der Wettervorhersage erstmal rechts liegen und fahren direkt zur Nordküste.
Wir erreichen Stanley, einen kleinen Ort an einer felsigen Halbinsel, das eindrucksvoll am Fuße des ca 150m hohen Vulkanfelsens, „The Nut“ liegt.
Da wollen wir rauf. Wir nehmen aber nicht die vorhandene Sesselbahn…
sondern den unglaublich steilen Wanderweg, der uns fast senkrecht auf das Plateau führt und mit einem herrlichen Rundblick belohnt.
Als Übernachtungsort wählen wir den kleinen Ort Penguin.
In der Ortsmitte entdecken wir eine ca 3m hohe Pinguinfigur.
Das Wetter hat ein Einsehen, so können wir doch noch unsere geplante Tour zum Cradle Mountain National Park starten.
Zum Glück haben wir ca 20° und Sonne, und nicht so einen Schnee wie auf diesem von Anette fotografierten Poster.
Der Nationalpark bietet eine eindrucksvolle Gebirgslandschaft mit vielen Schluchten und Seen, die zum Wandern einlädt. Möglich sind kurze Rundwanderwege bis hin zum Overlandtrack mit einer Länge von 85km vom Cradle Mountain bis hin zum Lake St. Clair.
Wir fahren mit dem Shuttlebus zu einem Parkplatz, von dem wir zum Lake Dove wandern.
Wir umrunden den See auf einem ca 6 km langen Weg, der immer wieder prächtige Ausblicke über den See und auf die Gebirgskette bietet.
Auf dem Rückweg zur Küste gibt es noch weitere, tolle Ausblicke auf die Gebirgslandschaft Tasmaniens.
In Devenport angekommen, belohnen wir uns mit einer leckeren, kleinen Portion Fish and Chips.
Am Morgen ist unser Parkplatz blockiert. Triathlon ist angesagt und die Fahrräder kreisen um unseren Übernachtungsplatz. In einer Rennpause können wir durchflitzen und zum Wechselbereich fahren. Dort erleben wir den Schwimmstart einer Gruppe.
Beim Wechsel auf die Fahrräder beobachten wir auch Niklas Gärtner, den einzigen Deutschen im Feld.
In Devenport am Hafen liegt sie schon, unsere Fähre, die uns zurück nach Melbourne bringt.
Vier tolle Wochen auf einer tollen Insel.
Tschüß Tasmanien!!